TEXT MUSS NOCH AUF PANINI ANGEPASST WERDEN!
Polyamore Begegnung, Erotik und Sexualität
Polyamore Begegnung, Erotik und Sexualität
Zweck der Treffen
Die überregionalen Treffen des PAN e.V. dienen dem Austausch von Wissen und Erfahrungen unter polyamoren Menschen und deren Vernetzung. In der Vergangenheit besuchten immer wieder einzelne (hauptsächlich männliche) Teilnehmer die Treffen, weil sie sich in erster Linie sexuelle Abenteuer vor Ort oder das Finden von Partner_innen erhofften. Regelmäßig werden solche Erwartungen jedoch enttäuscht. Die Treffen haben weder den Anspruch, diesen Hoffnungen gerecht zu werden noch sind sie real darauf ausgelegt. Menschen mit diesen Anliegen empfehlen wir deshalb, andere Angebote zu nutzen, die der Anbietermarkt für Kontaktvermittlung oder unkonventionelle Sexualität zur Verfügung stellt.
Vielfalt der Sexualität
Menschen, die polyamor leben, leben auf vielfältige Weise ihre Sexualität aus. Die überregionalen Treffen spiegeln das wieder: Auf ihnen ist eine große Bandbreite an sexuellen Identitäten, sexuellen Orientierungen (hetero, bi, homo, asexuell und andere), sexuellen Spielarten (z.B. BDSM) und aktuellem Beziehungsstatus (Single, Paar, Dreieck, Netzwerk… ) vertreten. Nicht selten werden die selbstorganisierten Workshops genutzt, um über eine jeweilige Orientierung zu informieren, die dazugehörige Szene vorzustellen oder Erfahrungsräume zu inszenieren (Raufen, Kuschelpartys usw.).
Manche polyamore Menschen zählen sich zur „queer community“, da sie mit ihrer Sexualität nicht der Norm der Gesellschaft entsprechen. Das heißt sie entsprechen nicht einem Lebensmodell, in dem es nur genau zwei Geschlechter gibt (Mann und Frau) und in dem nur zu einer Person des anderen Geschlechts Liebe und sexuelles Begehren empfunden werden darf. Der Begriff „queer“ kennzeichnet eine von dieser „Heteronormativität“ abweichende Geschlechterrolle, Geschlechtsidentität, bzw. Lebensweise.
All diejenigen Teilnehmer_innen, denen ihre eigene heterosexuelle Orientierung sehr selbstverständlich ist, sollten deshalb z.B. bedenken, dass durchaus nicht alle Teilnehmer_innen in Mann-Frau-Paarungen denken und lieben. Wir freuen uns, wenn sich dies sowohl in der Sprache als auch bei der Begegnung der Teilnehmer_innen widerspiegelt.
Die überregionalen Treffen werden von einigen Polys auch genutzt, um alte und neue Lieben zu treffen oder neue Bekanntschaften zu machen. Während den einen Erotik auf den Treffen eher unwichtig ist, nutzen andere sie auch für sexuelle Begegnungen. Und letzteres muss nicht immer den herkömmlichen Normen konventioneller Moral entsprechen. Das Treffen steht all den unterschiedlichen Umgangsweisen mit Sexualität neutral gegenüber, vorausgesetzt sie geschehen einvernehmlich. Soweit möglich versuchen wir Rückzugsbereiche zu bilden, aber es kann trotzdem vorkommen, dass Schnarchen und Lustgeräusche zu hören, oder unbedeckte Körper zu sehen sind.
„In Kontakt gehen“
Das N von PAN steht für Netzwerk(en), das heisst, Ansprechen ist erwünscht. Da kann es vorkommen, dass dir die Art der Kontaktaufnahme Unbehagen bereitet, dann bitten wir dich wahrzunehmen, was es konkret in dir ausgelöst hat und dies den Beteiligten mitzuteilen, gerne in liebevoller Art und vielleicht mit Anregung wie es angenehm(er) gewesen wäre. Falls du mal gar nicht kontaktiert werden möchtest, bitten wir dich ein rotes (Hals-) Tuch bzw. Schal zu tragen.
„Benimmregeln“
Dass auf den Treffen Menschen mit unkonventionellen Beziehungsweisen oder sexuellen Vorlieben präsent sind, heißt jedoch NICHT, dass jede_r dort sexuell verfügbar oder auf der Suche ist. Genausowenig ist damit ein Freifahrtschein dafür gegeben, das Schamempfinden oder die Intimsphäre anderer Menschen zu ignorieren.
Deshalb gelten – wie überall sonst in der Welt auch – diese Selbstverständlichkeiten:
- Höflichkeit, Respekt und Sensibilität gelten auch unter Polys. Grenzen fangen weit vor der Berührung an. Gerade Männern erspart die Übung in Achtsamkeit und Wahrnehmung viel Ärger und Frust.
- Fragen vor dem Anfassen! Nein heißt Nein! Weder sind polyamore Menschen automatisch „lockerer” oder „freier” (was immer das heißt) als andere Menschen, noch sind sie automatisch „offener”, wenn es um ungefragte Zärtlichkeiten geht.
- Nicht alle Menschen haben das gleiche Verständnis davon, was an sexueller Freizügigkeit passend ist und was nicht. Deshalb nehmt Rücksicht auf das Schamempfinden anderer. Wer Lust auf Sex oder Nacktheit hat, kann dem in den dafür vorgesehenen Bereichen nachkommen und sollte dafür nicht öffentlich einsehbare Orte nutzen.
- Und wenn es eine nette Versuchung vor Ort gibt, dann denkt daran: Safer Sex! Benutzt Kondome, Femidome, Dental Dams usw. Nicht nur Aids ist gefährlich, auch andere Krankheiten können durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Die einzige Nebenwirkung, von der wir wollen, dass Ihr sie mit nach Hause nehmt, ist die gute Erinnerung an ein tolles Wochenende.